Susanne Ulrike Maria Albrecht

Hochebene

Die Umrisse seiner Männlichkeit erblickend, berührte das heiße Organ ihre Schenkel.
Stehend, leuchtend, einäugig, entflammt.
Aus ihrem Wald strömte es hervor.
Sie war nur noch Nektar.
Ihr Körper entfesselt, der Schleier ihrer Leidenschaft geöffnet.
Ein ferner Außenposten der Wonne.
In Zeitlupe, wie ein Mann, der in einen Traum versinkt, ließ er sich auf sie herab.
Nacht umfing sie.
Sich nach diesem erstaunlichen Werkzeug sehnend, presste sie die Erdspalte ihres Waldes gegen den fleischigen Kopf, um es immer tiefer zu sich hereinzuholen und spürte die nasse Träne aus seinem Auge quellen.
Mit den Lippen ihres Waldes verschlang sie es.
Ihre Höhlenwurzel war in Aufruhr. Er drang immer tiefer vor.
In der Waldgrotte herrschte sein heißes Organ. Feierlich, schweigend, erhaben.
Auf dem Berg der Lust. Bereit. Ganz erfüllt. Sein glühender Phallus ganz in ihr untergebracht, wandelte sie den Pfad der Freude entlang. Zu spüren, wie sein Werkzeug in sie hinein-, aus ihr herausgleitete, war die tiefste Wahrheit. Konnte es noch mehr geben?
Er versetzte ihr einen einzigen Stoß. Und er tat es so langsam, dass es der ganzen Nacht bedurfte, um seine hundertarmige Lanze in ganzer Länge hinein- und wieder herauszubewegen.
Bewegte er sich in dem höchsten Grad an Langsamkeit, erblickte sie verborgene Welten.
Die Zeit veränderte sich.
In einem einzigen Augenblick sah sie große Teile seines Organs, Atemlos, brennend, benommen, lernte auch sie, sich langsam zu bewegen.
Hier öffnete sich der Augenblick.
Und sie wurde kleiner.
Sie wollten ihre Hochebene erreichen.
Glühend vor Leidenschaft wurden sie noch langsamer.
Sie beide stürzten durch gewaltige Zeitschluchten, hinein in die tiefe Höhle der Lust, und taumelten immer langsamer dem Abgrund der Freude entgegen.
Es kam der wunderbare Augenblick, da er sie im Hain berührte und wie der Frühling hervorplatzte.

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