Overload #31

Texte

Anrede

die die denunzieren könnten
leben nicht mehr
wie die die duzen wollten
dissen werden die
die siezend sezieren:
wer wär, ist schon
in zureden wie gestellt
wider abruf geholt
auf offerte zu tätowierern
gesetzt die denunzieren
könnten nicht mehr

(es) extra leben

Ausriß

einer trichotillomanie waren wir
aufgesessen vor verschlossenen
klaviaturen schnitten wir uns
die nägel schoren unsere wuchernde
scham über unserem wuchtenden geschlecht

entzündete sich aufgerieben
im guckloch der hände weißer zwirn
als bergab zu begrabendes
zwischen beäugen und entmündigen
die von aroma gestutzten
hemdkragen der frauen

trichotillomanie krankheit, bei der sich betroffene zwanghaft haare ausreißen
(vergleichbar etwa mit dem abkauen der fingernägel)

Bi ‘n’ go

die kreuzworträtsel kamen
rabatte quer überm mendelschen regen wurzeln
den stromernden bogen sich haare
opulenter nach den kopulationen
dem dickicht ums feuchte gesäß
im zug blieben aus die ampeln
kontaktlinsensuppe via schlafabtei
vom diskanten toner der patrone
tunneln x-obeine boxen
blecken
ein allel
gregorianischer funzeln

Come in to look out

es gibt kein innen zu veräußern
kein außen verinnerlicht gelassenes gut
sein anderes mal um eins im soll
für nichts zu haben mehr ist

wie du den deckel öffnest
das alte lid, des zyklopen
monokel hast du auf

die brille, gesetzt dir, braue
ich weine sartres b-saiten:
staub und schweiß

i.m A.uftragen eines winters sich leiden schafft
wer mit den eselslauten eifer sucht, jedwedes credo
sensitiv für passiv an performanzen bringt

es gibt kein innen zu veräußern
keinen autismus ein entrinnen zu erinnern

E-Urologie

(Ein Kapitel Kapital)
für „flanzendörfer“ (31.12.62-05.08.88) zum 40.
(die wechseljahre zum jahreswechsel)

                      was wir verteilen an dreck
hin über die oberflächen
uns oberflächlich herziehen die hand
ist auch nur so ein wisch, textiles utensil
in das wir spucken das geleckte
eurer fingierten drücke zum gespurten
greife eingeseift abgeschmiert
von der fassade her an
künden die kinder (so sehr
sie auch ba-r-föGeln
mögen) das zu reinigende
mit dem reinlegen auf beschlagenen fenstern
u.a. namen feste zu landen
wo flüssig war nicht mehr feierlich zu-sein vergaß
wie ich ausschwitz das sich weggeholt eingeworfene
mit dem eingeholt weggeworfenen perpetuierend möblierter
picknix glaube ich werde nicht mehr wie die beheimateten
automaten die dritten pro cent verjährend schlucken
ohne von sich es wider geben zu können
kannst du von oben herab zusehen
wo unten rum du geblieben wärst
als reißen (weißer) eines gullivers geschäfte sich machen
um einen einzigen waschsalon auf der ponderosa für lau
den aggregatszuständen des körpers notdürftig bar
läßt politieren sich was gebeutelt
nicht mehr zu sacken war zu plätten
kontaktete g-leitcreme bei jedem handshakes
was wir verleiten zu dreck vereiteln
ist eiter bis schicht für schicht verkrustet
gesellschaftern auf pump arschgedeckt ein-gelenk
es gesäugt herablassend abzublasen
die schwärze gleist mit kohlensäure
versetzte sprechbasen enteisent
ein regen auch nicht überwintert
wenn kapitalismus kapitulieren muß

dezember 2002 / januar 2003

ERROR-gierte/ EGO-zentren

wenn du mich runterholst kommts mir
hoch gehen immer nur die bekannten fremd
zu leuten an türen über die namen im schilde führen
sich auf MENSCH im deutschen kein REIM-patent zu machen
zogen sie einander gern manisch (arien) auf
jojos, wie sagen zu liften dass heruntergekommen sie seien
drahtseilschaften im schachten matt ergrauter felder
schließer am drücker schieber für springer
axeln gezückte achten sich sichern die
sieben stäbe buchen digital fingierte ausgehmachen
eingeweidet ihre nummern schubsen
ließ zu unterst der oberst blut im schuh
stuhl fahren und ballon steigen                 sein

P O – S T O P   I M   P O S T – O P

Mikadonische Bananen
grenzen wir maß nahmen auf fleißbanden stäbchen hin mitzuessen waren wir zapfen von dschingis khans goldener
horRENde
	bitte ja der nächste freizumachen nächtens sich ums nein danke gebrachte stünde zu ihm die schlange an der kassiererin schalter

O(-pen) P(-air)

mein darm ist eine brezel
an einer stange salz
schneidest du in raupen
was dir ein wurm war
hinterm zerstoßenen nabel

mein darm ist eine brezel
mikro in meinem mund
handy in deiner box
failscht vibrationsalarm
emaillierend um abgerundetes mobiliar
ein zu zertrümmerndes bonbon

mein darm ist eine brezel
bis blutgeleckt ich leben mag
von luft allein berlinert deine liebe
wird schlecht mich machen flau
faul ich doch

Orthopädisch de-kurieren

stell den tod
ein bein aus
esche und kiefer
sprossen wie holme

bock auf die leiter
verkeilt und geleimt
sind die deckel
mit den tuben

posauntest du
gen ostern gerichtet
in finnischen bädern
überzeichnete eier
zur einführung erstarrt
ver-westen

Rausch
	zeichen
zusammen gekommen steckten wir uns an zu gehen von den gazen betuchter herde machten uns platten um keine feuer, im arsch hätten wir uns benommen gehabt
	so verkommen wir vorkamen hatten wir zu sein waren nicht zu haben außer gummiparameter geschmolzene unserer liebe am mann es ab und an tun zu können pflegten uns die tode denen wir beischliefen
unternommenes zu übergeben übernahmen wir untergebene
	übel uns

Warum sich Dienste leisten

wir fanden schlaf
nicht beim anderen
eine leiter zu stellen
an gewandte türen
die abgehangenen
uhren vor den betten
nachgehen wir straßen
mit dem edlen feudel
fremdeln leiber eigen
wem wir auch fronten
in abgezogenen kriegen
bleiben aufgelegt wie zugedeckt
bloß die schuhe sandalen
für vaselin am nackten uns
sage und schlage ein
eine abgehängte erde
pfänden wir falsch